Der Eingang
der Dargah ist farbenfroh, das Innere verziert mit Kacheln in jeder Farbe und
Form.
Der Sprechgesang
des Muezzin erklingt und der Geruch von Weihrauch liegt in der Luft.
Nun
ertönen Glocken, der Mullah hält das Gebet ab und segnet die Umstehenden mit
einer Pfauenfeder.
Im
Innenhof der Dargah treffen sich Familien um gemeinsam zu essen, andere Menschen
schlafen im Schatten der Nachmittagssonne, wieder andere beten.
Eine
kleine versteckte, grüne Tür bildet den Eingang zum Kräutergarten, in dem Heilmittel
gegen die verschiedensten Krankheiten gedeihen.
Die
fünf weißen, in den Himmel ragenden Minarette umgeben den heiligen Ort.
Die
Zahl fünf hat im Islam eine große Bedeutung und steht für die fünf Säulen, auf
denen der Islam basiert.
Diese
bestehen aus dem Glaubensbekenntnis, welches jeder Muslim ablegen muss; den
Pflichtgebeten, die fünf Mal am Tag ausgeübt werden; der Armenabgabe, die jeder
Gläubige leisten muss; dem Fasten während des heiligen Monats Ramadan und der
Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder Muslim einmal im Leben antreten soll.
Im
hinteren Teil der Dargah befindet sich das heilige Wasserbecken, in dessen Tiefe viele Pilger eintauchen um sich von ihren Sünden zu befreien.
Die Dargah wurde zu Ehren Shahul
Hamids erbaut und auf dessen Grabstätte errichtet.
Sie befindet sich in Nagore, einer
Küstenstadt im Süden Indiens, welche im Bundesstaat Tamil Nadu liegt.
Die
Dargah wurde gemeinsam von Muslimen und Hindus erbaut und ist symbolisch für
ein friedliches Miteinander der beiden Religionen.
Shahul
Hamid lebte Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts und wurde in Uttar Pradesh geboren. Er trat eine
Pilgerreise an, die ihn nach Mekka, auf die Malediven, nach Sri Lanka und
schließlich nach Tamil Nadu führte.
Zu
seinen Lebzeiten soll er vielen Menschen geholfen und unglaubliche Wunder
vollbracht haben.
Am bekanntesten
ist die Legende, welcher zufolge Shahul den hinduistischen König Achutta Nayak von
einem Fluch befreite.
Shahul
fand heraus, dass die Ursache des Fluches eine mit Nadeln durchstochene Taube
war und erlöste das Tier von seinem Leid. Daraufhin erholte sich der König und
war Shahul ewig dankbar.
Aufgrund
dieses Ereignisses werden auch heute noch Tauben in der Dargah freigelassen.
Lea
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